Mit Abrufverträgen mehr Flexibilität erhalten
Abrufverträge sind in saisonal arbeitenden Branchen und bei Unternehmen mit schwankenden Auftragsmengen ein sinnvolles betriebswirtschaftliches Instrument zur Kosten- und Auslastungsoptimierung. Um die Anzahl der Arbeitskräfte und die eingekauften Waren und Materialien den aktuellen Gegebenheiten anzupassen, sind sie ein attraktives und probates Mittel.
Vorteile von Abrufverträgen
Die Vorteile eines Abrufvertrags auf Unternehmerseite liegen in der Minimierung der Kosten und damit der Risiken bei niedriger Auftragslage. Zum einen kann bei niedriger Auslastung die Belegschaft heruntergefahren werden, zum anderen werden Materialbestellungen nur dann in Auftrag gegeben, wenn sie erforderlich sind.
Doch auch Arbeitnehmer profitieren von einem Abrufvertrag. So ist es beispielsweise gesetzlich vorgeschrieben, dass der Arbeitnehmer vier Tage vor Tätigkeitsbeginn über seinen Einsatz informiert werden muss. Außerdem müssen monatliche Arbeitsvolumina oder geregelte Zeiten vereinbart werden. Für die genaue Vertragsgestaltung empfiehlt sich die Konsultation eines Anwalts. Mit seiner Hilfe kann bei Problemen für beide Vertragsparteien ein Höchstmaß an Flexibilität und Sicherheit erreicht werden.
Arten von Abrufverträgen
Die erste Gruppe von Abrufverträgen sind sogenannte Einkaufsverträge. Ein solcher Einkaufsvertrag beinhaltet eine feste Vertragslaufzeit und fixe Werte, die in diesem Zeitraum bezogen werden. Normalerweise werden solche Abrufverträge vor allem für Sekundärprodukte eingesetzt. Eine Sonderform davon sind Sukzessivlieferverträge, bei denen einzelne Lieferungen in regelmäßigen Abständen vereinbart werden. Diese werden hauptsächlich im Just-in-time-Verfahren angewendet.
Die zweite Gruppe von Abrufverträgen sind Arbeitsverträge auf Abruf. In der Hauptsache dienen sie dazu, Teilzeitkräfte kapazitätsorientiert einzusetzen, um Leerzeiten bei geringer Auftragslage oder Überbelastung bei hoher Auftragslage zu vermeiden. Ein solcher Arbeitsvertrag kann aber auch geschlossen werden, um das Kostenrisiko bei eventuellen Betriebsstörungen niedrig zu halten.
Der Abrufvertrag ist ein valides Instrument zur Unternehmensoptimierung. Mit seiner Hilfe ist eine bessere und schnellere Anpassung an wechselnde äußere sowie innere Umstände möglich. Darüber hinaus bietet er ein hohes Maß an Flexibilität und Planungssicherheit. Bei der Erstellung des Abrufvertrages gibt es ein paar gesetzliche Mindestanforderungen zu beachten, ansonsten kann der Inhalt frei nach den Bedürfnissen des Unternehmens gewählt werden.