Ein Darlehen in der Familie – welcher Zinssatz ist angemessen?
Bei einem Privatkredit stellt sich zu allererst die Frage: Wie hoch sind die Zinsen für das Darlehen? Diese zeigen an, wie viel der Kredit eigentlich kostet. Doch unter Familienmitgliedern ist das nicht einfach, immerhin möchte man später noch gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum sitzen können.
Das Darlehen in der Familie – wenn Privates und Geschäftliches vermischt werden
Oft steht man im Leben vor einer großen Herausforderung: Sei es ein Start-up, das man direkt nach der Universität in Angriff nehmen möchte, der Bau des ersten Eigenheims oder einfach eine schwierige finanzielle Situation. Der erste Weg führt hierbei natürlich meist zur eigenen Familie. Diese hört sich die Sorgen mitfühlend an, nimmt sich diese zu Herzen und hilft vielleicht sogar mit einem guten Ratschlag weiter. Oder greift finanziell unterstützend unter die Arme – dann handelt es sich um ein Darlehen innerhalb der Familie. Es ist ein Privatdarlehen, denn der Onkel oder der Bruder möchte sein gespartes Geld eines Tages auch wieder zurück haben.
Die Sonnen- und Schattenseiten eines Familiendarlehens
Der Vorteil eines Privatdarlehens innerhalb der eigenen Verwandtschaft liegt in der persönlichen Beziehung. Man braucht nicht erst seine Kreditwürdigkeit zu beweisen, eine Bonitätsprüfung abzulegen oder einen Bürgen zu benennen, denn man kennt sich und vertraut einander. Auch die in vielen Fällen niedrigen Zinsen lassen viele Verbraucher zuerst bei der Oma anfragen, bevor sie die Zinssätze der Bankinstitute miteinander vergleichen. Allerdings ist hierbei Vorsicht für beide Parteien geboten, denn es birgt steuerliche Stolpersteine. Bei einer marktüblichen Verzinsung müssen die Zinsen als Einkommen angegeben werden. Falls jedoch nur ein symbolischer Zinssatz vereinbart wird, könnten die Finanzexperten eine Schenkung wittern und eine Schenkungssteuer ansetzen.
Auch wenn das Darlehen innerhalb der Familie vereinbart wird, sollte man zur Sicherheit beider Parteien einen kurzen Vertrag darüber aufsetzen. Wenn man sich jedoch nicht traut, die Großtante um eine Unterschrift zu bitten, kann auch eine Überweisung unter dem Verwendungszweck „Darlehen“ zu späteren Beweiszwecken erfolgen. Denn im Zweifel sollte man gerade der Familie zuliebe auf eine klare, deutliche Regelung setzen.