Wann darf ein Vermieter die Miete für eine Stadtwohnung erhöhen?

Wohnraum wird in Ballungsgebieten und größeren Städten zunehmend knapp. Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen wächst ständig und die meisten Mieter haben das Gefühl, dass die Mieten viel zu schnell in die Höhe schießen. Aber wann und auf welcher Grundlage ist eine Mieterhöhung tatsächlich berechtigt und wann sollte man sich gegebenenfalls dagegen wehren?

Wann ist eine Mieterhöhung gerechtfertigt?

Ein Vermieter kann die Miete erhöhen, wenn die bisherige Miete zu niedrig ist oder der Wohnwert durch Modernisierungen der Wohnung oder des Hauses gesteigert wurde. Selbstverständlich darf die Miete nicht über ein gewisses Maß hinaus willkürlich erhöht werden. Der Vermieter muss anhand des Mietspiegels, vergleichbarer Mieten oder mit Hilfe eines Gutachtens belegen können, dass seine Forderungen berechtigt sind. In manchen Regionen oder Städten ist zudem gesetzlich geregelt, um wie viel Prozent die Miete steigen darf. Eine Mieterhöhung muss außerdem drei Monate im Voraus angekündigt werden.

Unter diesen Bedingungen ist die Mieterhöhung rechtmäßig

Die gängigste Methode, um nachzuweisen, dass eine höhere Miete verlangt werden darf, ist der Vergleich mit dem aktuellen Mietspiegel der jeweiligen Stadt. Mieter sollten darauf achten, dass ihre Wohnung der richtigen Kategorie dieses Mietspiegels zugeordnet wurde. Die nötigen Informationen dazu findet man im Internet oder bei einer Mietervereinigung.

Auch bei berechtigten Mieterhöhungen gibt es Einschränkungen. Nach dem Einzug muss der Vermieter die Miete für mindestens fünfzehn Monate unverändert lassen. Eine Mieterhöhung kann also erst ein Jahr nach Einzug oder ein Jahr nach der letzten Mieterhöhung erfolgen. Außerdem darf die Kaltmiete innerhalb von drei Jahren nicht um mehr als 20 Prozent steigen. Ausnahmen bilden Mieterhöhungen aufgrund von Modernisierungen. Wenn eine Staffelmiete vereinbart wird, haben Mieter und Vermieter über einen längeren Zeitraum Planungssicherheit.

Die steigende Nachfrage nach Wohnraum in den Städten führt zu steigenden Mieten. Um sich vor unberechtigten Mieterhöhungen zu schützen, sollten Mieter sich über den Mietspiegel ihrer Stadt informieren. Im Zweifel kann man sich an den Mieterbund oder einen entsprechenden Fachanwalt wenden.