Das Geschäft der Vermittlungsplattformen
Auf Reisen nicht im Hotel, sondern bei privaten Anbietern übernachten – der größte Vermittlungsplattformen von Bett und Frühstück, Airbnb, verärgert mit diesem Angebot Hoteliers rund um den Globus. Erst seit 2008 am Markt, hat das internationale Bettenvermittlungsportal mittlerweile eine größere Reichweite als die bekanntesten Hotelketten zusammen. Wie kämpft die traditionelle Nächtigungsindustrie dagegen an?
AirBnB gewinnt an Stärke
Im Zeitalter der sogenannten Sharing Economy bleibt die Hotelbranche von den aktuellen Entwicklungen am Markt nicht verschont. Während der Kampf um Gäste unter den Hoteliers mittels Sonderangebote, All-Inklusive-Aufenthalte und spezieller Konditionen ausgetragen wird, verzeichnen Ferienwohnungsportale wie AirBnB nahezu mühelos einen ständigen Zuwachs. Über AirBnB können Privatpersonen ihre Wohnung zu Urlaubszwecken vermieten oder eine Nächtigungsmöglichkeit für Reisende anbieten. Das Unternehmen verzeichnet bereits einen Umsatz in Milliardenhöhe und sein Name wird in Suchmaschinen so oft eingegeben wie die Namen der größten Reiseportale zusammen. Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, beschäftigt sich die Hotelindustrie intensiv mit möglichen Gegenmaßnahmen.
Der Kampf der Hoteliers gegen die Vermittlungsplattformen
Seit Jahren sorgt der immense Erfolg von Ferienwohnungsportalen wie AirBnB für hitzige Diskussionen in Wirtschaft und Politik. Einerseits wird die steigende Zahl der Ferienwohnungsvermietungen als eine unmittelbare Folge der Gentrifizierung angesehen. Andererseits nutzen viele Anbieter die Plattform, um steigende Mietkosten zu bewältigen oder um Extraprofite zu realisieren. Dabei findet eine faktische Umgehung des Mietrechts statt. Mit juristischen Initiativen und Gesetzen wie zum Beispiel dem Zweckentfremdungsverbot versuchen Städte und Länder dieser Tendenz entgegenzuwirken. Die Vermittlungsplattformen nutzen jedoch die modernen Technologien und schlagen durch Inhalte auf Webseiten und in den sozialen Netzwerken zurück. Solche Mittel lassen sich aber auch als eine starke Waffe im Kampf der Hoteliers gegen Anbieter wie AirBnB einsetzen. So kann die traditionelle Nächtigungsindustrie ihren Service effizient personalisieren und ein unvergessliches Erlebnis für den Gast gestalten, das private Vermieter nicht bieten können.
In der Bedrohung auch neue Chancen entdecken: Obwohl Vermittlungsplattformen wie AirBnB die traditionelle Hotellerie vor eine große Herausforderung stellen, können gewerbliche Unterkunftsanbieter dieses Hindernis als Möglichkeit nutzen, um neue Wege zu gehen. Die modernen Technologien eröffnen neue Kanäle für die Kommunikation mit den Kunden: zum Beispiel über eine App den Roomservice bestellen oder via Smartphone im Hotel einchecken. Mit solchen Technologien können sich Hoteliers klar von AirBnB differenzieren, indem sie dem Gast im Hotel einen einzigartigen Mehrwert bieten. Obwohl manche Möglichkeiten noch futuristisch erscheinen, deuten sie in die richtige Richtung für die traditionelle Nächtigungsindustrie von morgen.