Einwanderer aus dem Mittleren Osten – Chance für die Aufnahmestaaten?

Die politisch instabile Situation im Mittleren Osten motiviert zunehmend mehr Menschen, nach Europa einzuwandern. Diese Einwanderer sind teilweise beruflich gut qualifiziert und möchten ihre Fähigkeiten nutzen, um sich beispielsweise in Deutschland eine neue Existenz aufzubauen und hier als dringend benötigte Fachkräfte zu arbeiten.

Einwanderer – als Fachkräfte auf europäischen Arbeitsmärkten begehrt?

Schon heute fehlen in Deutschland Fachkräfte und der demografische Wandel wird diese Entwicklung aller Wahrscheinlichkeit nach noch verstärken. Es droht hierzulande eine Arbeitskräftelücke, da Deutschland zu den Ländern mit der weltweit niedrigsten Geburtenrate zählt. In keinem anderen Industrieland ist der Trend derartig eindeutig. Facharbeitermangel führt wiederum zur wirtschaftlichen Stagnation und stellt die sozialen Sicherungssysteme auf eine harte Probe, besonders das umlagefinanzierte Rentensystem. In 15 Jahren werden in Deutschland zwischen sechs und acht Millionen Arbeitskräfte fehlen. Es ist naheliegend, diese Lücke mit Einwanderern zu schließen. Doch nicht nur für Facharbeiterstellen, sondern auch für die bei den Einheimischen weniger begehrten Jobs bieten Einwanderer eine Chance zur Kompensation fehlender Arbeitskräfte.

Unter welchen Bedingungen ist zunehmende Einwanderung eine Chance?

Im letzten Jahr hat die Zuwanderung von mehr als einer Million Menschen dazu geführt, dass Deutschland nahe daran ist, die USA als Einwanderungsland Nummer eins abzulösen. Deutschland ist auch aktuell noch ein Magnet für Immigranten aus dem Mittleren Osten. Damit daraus eine Win-Win-Situation für beide Seiten wird, muss die Einwanderung jedoch als gesellschaftliche Aufgabe akzeptiert und bewältigt werden. Nur wenn es gelingt, durch breite Qualifizierungsmaßnahmen und eine rasche Integration sicherzustellen, dass die Einwanderer auch für den Arbeitsmarkt geeignet sind, wird die Volkswirtschaft von der Einwanderung profitieren. Es gibt zwar unter den Immigranten viele sehr gut qualifizierte Menschen, denen lediglich die nötigen Sprachkenntnisse fehlen, diese sind jedoch in der Minderheit. Die Mehrheit der Immigranten benötigt erst einmal eine berufliche Qualifikation.

Da in den Aufnahmestaaten Europas aufgrund des fortschreitenden demografischen Wandels Fachkräfte fehlen, geraten die Unternehmen zunehmend in ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten. Somit ergeben sich für die Aufnahmestaaten in Europa und damit auch für Deutschland neue Chancen, wenn Einwanderer beruflich ausgebildet und gesellschaftlich integriert werden.