Onlinehändler kehren zu den Wurzeln des Verkaufs zurück und öffnen stationäre Geschäfte
Wegen des riesigen Erfolgs und Aufschwungs von Onlinehändlern sah es jahrelang so aus, als seien die Tage von klassischen Geschäften gezählt. Nun kehren allerdings einige Internetgiganten zu den Wurzeln des Verkaufs zurück und eröffnen stationäre Geschäfte. Doch was steckt dahinter?
Amazon als Vorreiter
Als der Onlinehandel noch in Kinderschuhen steckte, entpuppte sich der US-amerikanische Konzern Amazon als Wegbereiter für den grenzenlosen Erfolg. Mit einem jährlichen Umsatz von weit über 100 Milliarden US-Dollar ist das Unternehmen der Marktführer im Onlinehandel. Nach eigenen Angaben besitzt Amazon unter anderem das weltweit größte Angebot an Büchern. Es verwundert also nicht – so möchte man meinen -, dass der US-Konzern Bücherläden eröffnet hat. Bisher gibt es diese jedoch nur in den Vereinigten Staaten. Dort läuft außerdem eine Testphase mit stationären Geschäften für Lebensmittel und Möbel. Im November 2016 wurde sogar der erste Laden in Deutschland eröffnet. Dieser steht in Oberhausen und wird wohl nicht lange der
Einzige im Lande bleiben.
Was verspricht man sich von stationären Geschäften?
Man sollte meinen, klassische Läden hätten seit dem Aufschwung des Onlinehandels unter der Präsenz der Internetkonzerne leiden müssen. Nun kehren ausgerechnet Onlinehändler, wie Amazon, zu den Wurzeln des Verkaufs zurück. Man hat erkannt, dass der reine Onlinehandel nicht ausreicht, um künftig konkurrenzfähig zu bleiben. Durch die Eröffnung stationärer Geschäfte versucht man wieder mehr Kundennähe und Präsenz aufzubauen. Es gibt bereits massenweise Positivbeispiele, die zeigen, dass stationäre Geschäfte den Umsatz deutlich steigern können. Das Konzept unterscheidet sich allerdings von der klassischen Variante. Künftig werden Kunden in sogenannten Showrooms Produkte testen und sich bei einer Tasse Kaffee beraten lassen können. Nicht der Verkauf, sondern die Kundennähe und Beratung stehen im Vordergrund.
Stationäre Geschäfte von Internetkonzernen werden die moderne Art des Handels erneut revolutionieren. Ziel ist es, mehr Kundennähe und Präsenz zu generieren. Hinsichtlich des Konzepts gibt es allerdings klare Unterschiede zu klassischen Läden. Man setzt auf Beratung und die Präsentation von ausgewählten Produkten. Grundsätzlich soll also das Unternehmen und nicht einzelne Artikel bekannt gemacht werden. Welche Auswirkungen dieser interessante Wandel im Detail hat, bleibt jedoch abzuwarten.