Praktikum vorziehen, bevor man einen neuen Mitarbeiter einstellt
Wenn eine Firma wächst, sind oft neue Mitarbeiter nötig. Auch nach Wechseln, bei einer Erziehungspause oder längeren Ausfällen durch Krankheit muss für Ersatz auf den wichtigsten Positionen gesorgt werden. Nicht immer will man dafür gleich einen neuen Mitarbeiter einstellen. Für eine kurze Überbrückung lohnt es sich, über einen Praktikumsplatz nachzudenken.
Die richtigen Mitarbeiter einstellen
Ein Praktikum wird zum Beispiel nicht auf die Probezeit angerechnet. Soll eine Berufsausbildung absolviert werden, muss diese immer mit einer Probezeit beginnen. Bei einem normalen Angestelltenverhältnis kann man die Probezeit vertraglich sehr kurz halten oder ganz weglassen. Wird der neue Mitarbeiter zuerst in einem Praktikum beschäftigt, muss kein regulärer Arbeitsvertrag geschlossen werden. Man kann in Ruhe testen, ob die Bedingungen stimmen und ob die Person den Ansprüchen gerecht werden kann. Für kurzfristigen Bedarf ist ein Praktikum eine gute Lösung. Hier ist eine Befristung problemlos möglich.
Vorteile für beide Seiten nutzen
Der Arbeitgeber muss keinen Mitarbeiter einstellen, wenn er Praktikumsplätze besetzen kann. Oft wird eine finanzielle Unterstützung durch das Arbeitsamt oder andere Stellen gewährt. Für die Bewerber hat das Verfahren ebenfalls Vorteile. Sie sind nicht an den Betrieb gebunden und haben einen sauberen Lebenslauf. Falls die Stelle nicht gefällt, kann das Praktikum beendet werden, ohne dass sich Nachteile für den Bezug der Sozialleistungen ergeben. Eine Kündigung in der Probezeit sieht hingegen nicht so gut aus und könnte eine Sperrfrist für den Bezug von Arbeitslosengeld nach sich ziehen.
Man sollte durchaus erwägen, ein Praktikum zu organisieren, statt sofort einen neuen Mitarbeiter einzustellen. Falls das Arrangement positive Ergebnisse zeigt, kann man später einen Arbeitsvertrag abschließen und den Praktikanten als neuen Mitarbeiter in die Firma übernehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Praktikumszeit auf die Probezeit bzw. bei einem befristeten Vertrag angerechnet wird. Sachkundige Unterstützung sollte man sich hier unbedingt holen, auch bei der Erstellung des Praktikumszeugnisses.