Entwicklung der Kaufkraft seit der Krise von 2008

Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 hat sich in Deutschland viel verändert. Zinsen gibt es praktisch keine mehr und auch die Kaufkraft konnte sich zuletzt fast auf dem Vorjahresniveau halten. Tatsächlich könnte es bald eine Deflation geben. Gut für die Verbraucher, schlecht für die Wirtschaft.

Warum seit der Krise kaum noch Kaufkraft verloren geht

Wenngleich mittlerweile schon einige Jahre vergangen sind, spüren Teile der Wirtschaft nach wie vor Auswirkungen der Krise von 2008. Entsprechend vorsichtig sind die Unternehmen, wenn es um Investitionen in neue Geschäftsfelder oder Innovationen geht. Stattdessen wird das Geld lieber zur Bank gebracht oder in Staatsanleihen investiert. Je mehr Unternehmen und Verbraucher so verfahren, umso weniger Zinsen erhalten sie auf ihr Geld. Gleichzeitig verliert das Geld immer weniger an Kaufkraft, denn während die Löhne im Jahresvergleich eher steigen, sinken viele Verbraucherpreise. Man befindet sich auf dem Weg in die Deflation.

Inflation als Ziel der EZB

Um einer für die Wirtschaft schädlichen Deflation vorzubeugen, geht die Europäische Zentralbank den Weg, die Banken zur Vergabe von möglichst vielen Krediten zu drängen, sodass Unternehmen und auch Verbraucher wieder mehr Investitionen tätigen. Die EZB versucht dies zu erreichen, indem sie das bei ihr gelagerte Geld der Geschäftsbanken mit Minuszinsen belastet. Die Erfolge dieser Politik lassen jedoch nach wie vor auf sich warten. Statt sich in Richtung der erhofften Inflation zu entwickeln, befindet sich die Kaufkraft des Euros in etwa auf dem Vorjahresniveau. Statt der Entwicklung hin zu einem normalen Inflationsniveau zwischen null und zwei Prozent wächst die Wirtschaft nur leicht und es besteht Deflationsgefahr.

Seit der Krise im Jahr 2008 durchläuft Deutschland daher ebenso wie der Rest der westlichen Welt einschneidende Veränderungen. Selten gab es eine Epoche, in der die Kaufkraft so konstant bleiben konnte wie in den letzten Jahren. Was den Verbraucher erfreut, sorgt bei der Wirtschaft für Sorgenfalten – eine Entwicklung, die wohl noch länger anhalten wird.