Die Bekämpfung von Geldwäsche durch die Abschaffung von Bargeld

Bereits seit einiger Zeit ist die Beschränkung der Bargeldgeschäfte ein Thema in der politischen Berichterstattung. Mit Hilfe einer Bargeldobergrenze von 5.000 Euro soll die Geldwäsche und die damit einhergehende Finanzierung terroristischer Organisationen und der organisierten Kriminalität eingedämmt werden.

Das Bargeldlimit zur Verhinderung der Geldwäsche

Kriminelle Geschäfte spielen sich zumeist über Bargeldtransaktionen ab. Die Geldwäsche erfolgt dabei durch die einfache Einschleusung dieser Gelder in den gewohnten Bargeldumlauf. Dieser Vorgang bleibt der Natur der Sache gemäß unterhalb des Radars von Polizei und Regierung, die bereits heute über breitgefächerte Möglichkeiten der Überwachung des elektronischen Zahlungsverkehrs verfügen. Denn die Meldepflicht der Banken bei verdächtigen Geldbewegungen und die staatliche Kontrolle derselben stellen bewährte Instrumente zur Aufdeckung und Verfolgung der organisierten Kriminalität dar. Mit einer Beschränkung des im Umlauf befindlichen Bargelds wären kriminelle Vereinigungen dazu genötigt, Transaktionen über Banken und Rechnungen zu tätigen, wodurch diese für staatliche Organe leichter zu fassen wären.

Datenschutz und Co. – Was mit einer Abschaffung des Bargelds einhergeht

Die Limitierung von Bargeldgeschäften geht automatisch mit einem Übergang auf elektronischen Zahlungsverkehr einher. Jeder Kauf erfolgt über das eigene elektronische Konto. Dieses zeichnet jede Geldbewegung auf – und produziert ein umfangreiches Datenvolumen. Da diese Daten stets der Gefahr eines Missbrauches ausgesetzt sind, braucht es in diesem Fall einen erhöhten Datenschutz auf gesetzlicher Ebene, der diese sensiblen Informationen vor unerlaubten Zugriffen durch Dritte bewahrt. Auch die Fragen der zeitlich begrenzten Datensicherung müssten in Zukunft eingehend erläutert werden, um die Eindämmung der Geldwäsche nicht zu konterkarieren.

In der Politik und auch auf den Finanzmärkten ist die Abschaffung oder zumindest Begrenzung von Bargeld ein großes Thema. Sowohl auf gesetzlicher Ebene als auch bei der Europäischen Zentralbank wird beispielsweise schon heute an der schrittweisen Abschaffung von 500-Euro-Noten gearbeitet. Durch den Übergang auf elektronische Zahlungsmittel würde sich die Möglichkeit eröffnen, die Geldflüsse besser zu überwachen und dadurch die organisierte Kriminalität einzudämmen.